Die Figuren in den Bildern von Zandra Harms scheinen recht häufig den Blickkontakt zum Betrachter zu suchen – dem ersten Anschein
nach. Im zweiten Blick erkennt man gar nicht mehr unbedingt die Richtung des Augenaufschlags. Die Künstlerin etabliert eine Art Interaktion zwischen Betrachter und Bildwelt, deren Regeln weit weniger festliegen als man es gewohnt ist. (Johannes Stahl)

 

Ich stelle mich auf den Stuhl.

Der Schnürsenkel liegt unter dem Tischbein,

ich nehme den Anfang und ziehe ihn hoch über die Stuhlkante

und kippe den Tisch.

Die Schnur löst sich und ich ziehe weiter.

Nun habe ich beide Enden.

Ich mache die Schleife.

Und der Schuh ist geschnürt.

Immer wieder drängt es mich.

Da erdachte ich mir vor langer Zeit das Spiel „I hear what I wish for“, sprach Mrs. Fox.

Es besteht alles nur noch aus diesen Dingen:
Zelte. Berge. Köpfe. Landschaft.


In der Ausstellung „2-gather“ präsentiert sich Zandra Harms im künstlerischen Dialog mit Gunilla Jähnichen.

Raumansicht

Fotos Bildergalerie: W.Claus


Über zandra Harms

*1968 in Hamburg, lebt und arbeitet in Köln.

Zandra Harms studierte bei den Bildhauern Peter Buchholz, Universität Köln und Joachim Bandau an der Kunstakademie Münster.

Neben vielfältigen Förderungen erhielt sie 2008 die Katalogförderung der Stiftung Kunstfonds und 2017 ein Arbeitsstipendium der Dormagen-Guffanti-Stiftung in Köln.

Ihre Werke sind kontinuierlich in Ausstellungen im In- und Ausland vertreten, u.a. Deutscher Künstlerbund Berlin; Kunstpalast Düsseldorf; artothek, Köln; Galerie Peter Tedden, Düsseldorf; OPENART Örebro, Schweden; Galerie JosArt, Amsterdam; Kunsthalle Wilhelmshaven und dem Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen. Ihre Zeichnungen und Objekte befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen.


Weitere Infos unter: reitzwerck.de



Zandra Harms im Dialog mit gunilla jähnichen

"Als Ateliernachbarinnen in Köln haben wir uns 2002 kennengelernt. Es entstand ein täglicher Austausch über Kunst im Allgemeinen und über die entstehenden Arbeiten. Nach 10 Jahren und einem gemeinsamen Standortwechsel des Ateliers hat es Gunilla nach Berlin verschlagen. Der intensive Austausch über die Kunst ist geblieben, über das Telefon und Mails. Nachdem wir 2015 beide auf der OpenArt Biennale in Örebro unabhängig voneinander gezeigt wurden und bemerkten, dass wir verwandte Themen behandelten, kam uns die Idee ein gemeinsames Konzept trotz der örtlichen Distanz zu entwickeln" (Zandra Harms)