„Die Bilder von Edda Jachens sind die sicht- und spürbaren Ergebnisse einer Konzentration auf das Wesentliche und der unbeirrbaren Achtsamkeit ihres Vorgehens. Farbe, Muster und Wachs bewirken gemeinsam eine Atmosphäre von Ruhe, Ordnung und Schutz, dem die Perfektion und Sorgfalt der Ausführung etwas Erhabenes hinzufügt. Dabei ist die Wachsschicht, die das Bildinnere schützt und den Betrachterblick in Zwischenräume führt, durch die weiche Konsistenz ihrer Oberfläche selbst ungeschützt. Die Gefährdung des Bildraums als Schutzraum bleibt somit stets präsent. Ihre Schönheit, Ergebnis einer essenziellen Reduktion, verleiht ihnen etwas von einer zeitlosen Universalität. Die Ambivalenz von Schutz und Schutzbedürftigkeit verankert sie im Hier und Jetzt. Nicht zuletzt aus dieser Spannung rührt ihre Kraft.“ (Textauszug „Schutzräume des Schauens“, Susannah Cremer-Bermbach, 2016)

 

„Die aktuellste Werkgruppe von Edda Jachens stellen ihre Aquarelle dar. Begonnen hat sie mit zarten Blättern, in denen sie mindestens 4 transparente Schichten neben- und übereinander aufträgt. Hier geht sie den Möglichkeiten der maximalen Reduktion in Form und Farbe nach und lässt das lichte, fast gegen Weiß gehende Kolorit nur erahnbar werden. Demgegenüber stehen ihre jüngeren dunklen Aquarelle, in denen sie anhand von rund 200 Schichten die maximale Anzahl von hauchdünnen Schichten auslotet, um dunkle, fast gegen Schwarz gehende Aquarelle von großer Farbintensität und körperlicher Anmutung entstehen zu lassen.“ (Textauszug „Zwischenräume – Arbeiten von Edda Jachens und Gaby Terhuven“, Bettina Zeman, 2019)


In der Ausstellung „2-gather“ präsentiert sich Edda Jachens im künstlerischen Dialog mit Gaby Terhuven.

Über Edda jachens

1960 in Bremen geboren, lebt und arbeitet in Stuttgart.
1980/81 Studium der Medizin, Universität Hamburg
1982-87 Studium der Freien Kunst, Muthesius-Hochschule Kiel

1988/89 Studium an der Central School of Art and Design, London mit einem Stipendium des DAAD
1999 9. Sächsisches Druckgrafik-Symposion, Hohenossig

2002 Otto-Flath-Stipendium, Bad Segeberg
2003 Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf
2005 Stipendium der Stadt Bremerhaven, Aufenthalt im Paul Ernst Wilke-Atelier
2007 Stipendium der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, Künstlerhaus Edenkoben
2017 Internationales Malerei-Symposium, Mark Rothko; Kunstzentrum Daugavpils, Lettland

 

Weitere Infos unter: http://www.eddajachens.de/

 



Raumansicht

Fotos Bildergalerie: W.Claus


Edda jachens im dialog mit Gaby Terhuven

"Wir haben uns zu zweit beworben, weil unsere Arbeiten einen besonders schönen Zusammenklang bilden, wie wir meinen. Die Zusammenarbeit verändert meine Arbeit selbst nicht. Jedoch entsteht in der Zusammenschau etwas Neues. Die Arbeiten korrespondieren miteinander und durch die Bezüge verfeinert sich die Wahrnehmung, es entstehen eine Verstärkung und ein Zusammenklang. Die Arbeiten schließen sich gegenseitig auf. Es entsteht ein Wechselspiel im Sehen.

Ein gemeinsames Projekt zu entwickeln, bedeutet eine Beflügelung durch die Lebendigkeit im Austausch. Ebenso geht eine Ermutigung davon aus, Aspekte des eigenen Werks, die ich in den Arbeiten der Kollegin wiederfinde, genauer zu untersuchen. Die Arbeiten von Gaby Terhuven bewirken in mir Assoziationen, die ich in meiner eigenen Arbeit umsetzen kann. Ein gemeinsames Ausstellungsprojekt ist inspirierend. Die Arbeit im Atelier ist in der Regel eine einsame Angelegenheit. Die Entwicklung einer gemeinsamen Ausstellung schafft dazu ein Gegengewicht." (Edda Jachens)