In der Ausstellung „2-gather“ präsentiert sich Edda Jachens im künstlerischen Dialog mit Edda Jachens.

Gaby Terhuven bemalt stets zwei Glasscheiben von beiden Seiten partiell mit Ölfarbe. Beide Scheiben sind mit schmalen Trennstegen auf Abstand hintereinander gefügt und mit Abstand zur Wand aufgehängt. Dadurch entstehen überraschende Wechselwirkungen innerhalb der Arbeit und mit dem Umraum. Während die Künstlerin so den Objektcharakter der Glasmalerei betont, bewirkt der zarte Schattenverlauf eine Vorstellung von Schweben.[...] So eindeutig die Werke zunächst konstruiert scheinen, so wandeln sie sich zu „nicht fassbaren Gehäusen“ (Gaby Terhuven), je länger der Blick auf ihnen verweilt. Durch die Staffelung der Scheiben und das wohlkalkulierte Zusammenspiel von Farben und Formen, durch kompositorische Setzungen und gezielte Brechungen vibrieren die Linien auf der Bildfläche und versetzen das Kunstwerk in Schwingung.[...] Die Bewegung des Betrachters erweist sich als grundlegend für die Wahrnehmung und Wirkungsweise ihrer Kunst. Denn je nach Standpunkt und Blickwinkel verändert sich die Arbeit, die unter dem Einfluss des natürlichen Lichts und den Gegebenheiten des Raums einem steten Wandel unterworfen ist. Nichts ist eindeutig, sondern alles verbleibt in Andeutung. Nichts ist gegeben, alles entsteht vielmehr in der Vorstellung des Betrachters. Das sensible Zusammenspiel von Form und Farbe, von Licht und Schatten offenbart sich als rein visuelles Phänomen, das sich nicht festhalten lässt: Kunst als ein flüchtiges und nicht fixierbares Erleben, das sich gerade im Vorbeigehen immer wieder neu und anders offenbart.[...]

Gaby Terhuven lässt zwischen Malerei und Skulptur changierende stille Wandobjekte entstehen, die durch ihre sensible Zurückhaltung und sinnliche Präsenz, ihre Fragilität und Verletz-lichkeit, ihre rätselhafte Aura und technische Perfektion überzeugen. (Bettina Zeman, 2018)


Über GABY TERHUVEN

1960 geboren in Oberhausen, lebt in Düsseldorf
1983 – 89 Studium der Freien Malerei an der FH für Kunst u. Design, Köln

Ausstellungen (Auswahl)
2020 „Vorsicht Glas! Hinterglasmalerei von August Macke bis heute“,  
Clemens Sels Museum Neuss (G)
2019 „Leben mit Kunst“, Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch Gladbach (G)
„In Sichtweite“, Osthaus Museum Hagen (G)

2018 „Zwischenräume“,  Kunstmuseum Gelsenkirchen
2017 „Lichtungen“,  Schloßmuseum Murnau (E)  + Galerie Gudrun Spielvogel, München (E)
2016 „Neue Arbeiten“,  Galerie Feurstein, Feldkirch (A),
2015 „Ein-sichten“,  Galerie Lausberg, Düsseldorf,  
2013 „Wechselseitig“,  Kunstverein Oerlinghausen (E)
2012 Galerie Gudrun Spielvogel, München (E) Winter Group Exhibition,  
Galerie Lausberg, Toronto (G)
2011 „en passant ?“,  Kunstmuseum Gelsenkirchen (E)
2010 „Sichtwechsel“,  Galerie Hoffmann, Friedberg,  „en passant ?“, Stadtmuseum Beckum (E)„beyond painting“,  Galerie Lausberg, Toronto (G)
2009 „en passant ?“,  Stadtmuseum Siegburg (E), „4 Positionen“,  Galerie Sacksofsky, Heidelberg (G)



raumansicht

Fotos Bildergalerie: W.Claus


Gaby Terhuven im Dialog mit edda jachens

"Wir haben uns zu zweit beworben, weil unsere Arbeiten einen besonders schönen Zusammenklang bilden, wie wir meinen. Die Zusammenarbeit verändert meine Arbeit selbst nicht. Jedoch entsteht in der Zusammenschau etwas Neues. Die Arbeiten korrespondieren miteinander und durch die Bezüge verfeinert sich die Wahrnehmung, es entstehen eine Verstärkung und ein Zusammenklang. Die Arbeiten schließen sich gegenseitig auf. Es entsteht ein Wechselspiel im Sehen.

Ein gemeinsames Projekt zu entwickeln, bedeutet eine Beflügelung durch die Lebendigkeit im Austausch. Ebenso geht eine Ermutigung davon aus, Aspekte des eigenen Werks, die ich in den Arbeiten der Kollegin wiederfinde, genauer zu untersuchen. Die Arbeiten von Gaby Terhuven bewirken in mir Assoziationen, die ich in meiner eigenen Arbeit umsetzen kann. Ein gemeinsames Ausstellungsprojekt ist inspirierend. Die Arbeit im Atelier ist in der Regel eine einsame Angelegenheit. Die Entwicklung einer gemeinsamen Ausstellung schafft dazu ein Gegengewicht." (Edda Jachens)